Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V.

AG für Altertum und Frühmittelalter

Als Ergänzung der vorhandenen Arbeitsgemeinschaften wurde eine neue Gruppe "Altertum und Frühmittelalter in Westfalen" gegründet. Geplant ist die Aufarbeitung der Ereignisse aus der Zeit zwischen dem Jahr 100 v.Chr. bis 1000 n. Chr., von den Rhein-Weser-Germanen bis zu den Alt-Sachsen. Schwerpunkte werden unter anderem die Auseinandersetzungen mit Römern und Franken sein. Sprachforschung, Siedlungsgeographie und Religionsgeschichte sind mögliche Themenfelder. Im Rahmen der neuen AG sind Ausstellungsbesuche, Vorträge, Besichtigungen von historischen Plätzen und Veröffentlichungen angedacht. Regelmäßiger Termin ist der zweite Donnerstag im Monat, 19.30 Uhr im Stadtarchiv, Veranstaltungssaal SO2, Kavalleriestr. 17, erstmals am 17. September 2009.

Kontakt-Adresse: Jörg Meyer zu Theenhausen, Tel. 05201 667539, eMail: brief@biohof-mobil.de

Programm für das 2. Halbjahr 2025

Donnerstag, 11.9.2025, 19 Uhr, SO2
Dr. Olav Heinemann, Historiker, Enger
Widukind-Forschung im 21. Jahrhundert*
Wer wurde in der Kirche in Enger begraben?
Donnerstag, 9.10.2025, 19 Uhr, SO2
Jörg Meyer zu Theenhausen
Gab es vor Karl dem Großen fränkische Strukturen in Westfalen?*
Neues zur Entstehung des fränkischen Heeres
Freitag, 24. Oktober 2025, 15:00 Uhr
Ort: Bielefeld, Oldentruper Str. (122), Buslinie 369, Haltestelle „Technologiezentrum“, kleiner Parkplatz westlich des Mühlenbaches Eintritt frei, ohne Anmeldung

Die AG Altertum und Frühmittelalter lädt ein zu einer Grabungsführung durch den LWL-Archäologen Sebastian Düvel, M.A. zur "Groß-Siedlung der römischen Kaiserzeit in Bielefeld-Sieker“
Im Vorfeld eines Schulneubaus haben Fachleute eines Grabungsteams in Bielefeld-Sieker mehrere fast 1.900 Jahre alte Hausgrundrisse einer ausgedehnten Siedlung des 2. bis 5. Jahrhunderts entdeckt. Die Häuser waren Teil der größten Siedlung der Römischen Kaiserzeit in Westfalen. Der Fund einer römischen Kleingeldmünze, ein sogenannter As aus Bronze, erlaubt die Datierung auf die Mitte des 2. Jahrhunderts. Der Griff einer Bronzekanne und der Anhänger eines bronzenen Pferdegeschirrs mit einem Pferdekopf stellen nach Angaben eines Experten vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) »exotische Importstücke« aus dem Römischen Reich dar, die nicht wie üblich eingeschmolzen wurden.
Mit den neu entdeckten Siedlungsbereichen westlich des Baches zeigt sich nun auf knapp zwölf Hektar Größe eine Siedlung mit einer für die damalige Zeit enormen Ausdehnung von 320 mal 370 Metern. Während sich in den Kernbereichen der Siedlung in unmittelbarer Bachnähe viele Hausgrundrisse überschneiden und damit zumindest für einen Großteil der Siedlungsdauer bebaut waren, liegen in den westlichen und südlichen Randbereichen Hausbauten in Arealen, die nicht länger als etwa 50 Jahre bewohnt waren. Die nun anstehende Untersuchung westlich des Mühlenbaches und die Auswertung der Grabungen der Jahre 1981 bis 1986 zeigen, wie sich die Siedlung in ihrer Ausdehnung und Struktur im Laufe ihres Bestehens verändert hat.
Donnerstag, 13.11.2025, 19 Uhr, SO2
Klaus-Joachim Heuser
Römisches Recht
Donnerstag, 11.12.2025, 19 Uhr, SO2
Florian Jüngerich M.A., LWL-Archäologe
Das aktuelle Burgenprojekt der Altertumskommission*
Waren die Befestigungen der Sachsenkriege wirklich karolingisch?
* zum Westfalen-Jubiläum

Alle Veranstaltungen finden, wenn kein anderer Ort angegeben ist, im Veranstaltungssaal SO2 des Stadtarchivs, Kavalleriestr. 17, 2. Etage, 33602 Bielefeld, statt.
Die Veranstaltungen des Historischen Vereins sind, wenn nicht anders angegeben, kostenlos. Gäste sind stets willkommen.